Meer der Heiterkeit
literatur
Meer der Heiterkeit
Wenn ich nicht denke, dann bin ich nicht.
Wenn ich denke, mein Nachbar, Herr Meier aus dem dritten Stock ist ein Arschloch, ist er somit dann tatsächlich ein Arschloch?
Nicht wirklich…Vielleicht bin ich es.
Wenn aber der halbe Block denkt, mein Nachbar, der Herr Meier aus dem dritten Stock sei ein Arschloch, dann könnte an der Sache schon eher was dran sein.
Auch wenn Herr Meier aus dem dritten Stock ein überaus kluger, kultivierter und feinfühliger Mensch sein sollte, so würde er sich langsam aber unaufhaltsam in ein mieses Arschloch verwandeln, sobald die gesamte Nachbarschaft, all seine Freunde, Verwandte und Bekannte, seine Frau, seine Kinder, seine Arbeitskollegen, seine Vorgesetzten und Untergebenen und sogar die Frau an der Kasse im Supermarkt, wo Herr Meier seine Einkäufe tätig, und der Busfahrer, der Herrn Meier zur Arbeit fährt, überzeugt wären, er sei ein Arschloch.Allein schon deshalb, weil Herr Meier so klug, kultiviert und feinfühlig ist. Dem kollektiven Bewusstsein seiner Mitmenschen wäre Herr Meier hilflos und unwiderruflich ausgeliefert. Denn das kollektive Bewusstsein hat die Macht, Dinge, Fakten und Leute zu verändern.
Also ist die Erde eine Kugel. Aber nicht deshalb, weil ich es denke.
Würde ich denken, die Erde sei ein Meerschweinchen, so bliebe die Erde immer noch eine Kugel. Wenn aber 5 Milliarden Menschen denken würden, die Erde sei ein Meerschweinchen, so würde die Erde dem kollektiven Bewusstsein gehorchen und sich langsam von einer Kugel in ein Meerschweinchen verwandeln, und die Menschheit bestünde aus winzigen Flöhen oder sonstigem Schmarotzervieh, Mikroben und Milben, welches im Fell des Meerschweinchens hausen und sich von dessen Hautschuppen und Ausdünstungen nähren. Und so, wie wir heute Löcher in die Erdkugel bohren, um an ihr Öl, ihre Erze und Mineralien zu gelangen, so würden wir Löcher in die Haut des Meerschweinchens bohren, um an seinem Blut zu saugen und an seinem Schweiss zu laben. All dies nur dank der Macht des kollektiven Bewusstseins.
In Wahrheit verschwendet kaum jemand nur einen Gedanken daran, die Erde könnte vielleicht, unter ganz gewissen Umständen, ein Meerschweinchen sein. Und so ist die Erde heute eine Kugel, weil die meisten Menschen davon überzeugt sind, sie sei eine Kugel.
Und auch wenn das nicht der Fall wäre, wenn die Regeln der Demokratie im kollektiven Bewusstsein nicht funktionieren sollten, so war die Erde damals trotzdem eine flache Scheibe, denn auch Könige, Fürsten, Kaiser und Päpste dachten damals, die Erde sei eine Scheibe
Der Sturm wehte ihn aufs Meer hinaus und blies ihn bis an den Rand der Erde – und darüber hinaus. Sein Boot glitt über die Kante in den Abgrund, der ins Bodenlose reichte.
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel
Und er fiel ins Bodenlose.
Er wurde aus seinem Boot geschleudert, als es über die Kante in den Abgrund glitt. Sein Körper drehte sich und trudelte unkontrolliert im freien Fall. Der Fallwind blies ihm hart ins Gesicht. Seine Augen brannten. Er erhaschte einen kurzen Blick auf die Unterseite der Erdscheibe. Daran hingen schlafende Fledermäuse. Es waren sehr viele. Er spürte etwas an seiner linken Wade. Er sah sich um und bemerkte eine Meeresschildkröte, die ihre Pfoten um seine Wade geschlungen hatte und mit ihrem Hinterleib in rhythmischen Bewegungen auf seine Wade einstiess. Es musste ein Männchen sein, dachte er. Also war es ein Männchen. Er versuchte es abzuschütteln, wackelte heftig mit seinem Bein, doch die Schildkröte klammerte sich noch fester um seine Wade und drang weiter mit penetranter Vehemenz darauf ein.
Ein dunkler Schatten huschte an ihm vorbei, und gleichzeitig fühlte er einen festen Stoss an seinem Bein. Etwas riss ihm die Schildkröte von der Wade. Ein Hai. Eine Sekunde lang schwebte der Hai neben ihm, die Schildkröte zwischen den Zähnen. Seine Schwanzflosse flatterte im Fallwind. Der Hai schien ihm zuzublinzeln. Gemeinsam fielen sie ins Bodenlose. Dann beugte der Hai seinen Körper gegen den Wind und entschwand mit ungeheurer Geschwindigkeit im trüben Nichts des bodenlosen Abgrunds.
Der Fischer sah sich um. Er bemerke Dinge, die mit ihm zusammen vom Rand der Erde den bodenlosen Abgrund hinunterfielen. Fische und andere Meeresbewohner, die sich in unvorsichtiger Weise zu sehr dem Rand der Erde genähert hatten und runterfielen, Tang, Seegras und andere Wasserpflanzen, die vom Meeresboden am Erdenrand abgebrochen waren, manchmal zusammen mit ganzen Korallenstöcken, grosse und kleinere Wasserbrocken, die vom Ozean abgetropft waren und nun flatternd im Fallwind glitzerten.
Er bemerkte eine goldene Kutsche samt Pferden, sechs Schimmel mit wehenden Mähnen, die im freien Fall an ihm vorbei trudelte. Aus dem Innern der Kutsche glaubte er jemanden rufen zu hören. Es klang wie ein freundliches Hallo. Doch vielleicht täuschte er sich, denn der Fallwind brauste in seinen Ohren.
Also verlangsamte er nun sein Tempo, indem er alle Viere von sich streckte und näherte sich langsam seinem Boot, das über ihm schwebte.
Doch ehe er bei seinem Boot ankam, erschien ein gigantischer Tintenfisch aus dem Zwielicht des Bodenlosen. Bedrohlich wedelte er mit seinen acht Armen, während er sich dem Fischer näherte. Finster fixierten ihn seine tellergrossen Augen. Plötzlich fuhr der Tintenfisch seine Tentakel aus und umfasste die goldene Kutsche, die immer noch hinter dem Fischer im Wind trudelte und woraus immer noch hin und wieder freundliche Hallo-Rufe klangen. Mitsamt den Pferden zog der Krake die Kutsche zu sich und liess sie in seinem Schlund verschwinden. Sogleich tauchte der Riesenkrake wieder ab und verschwand im Zwielicht des Abgrunds.
Im Boot, welches mit dem Kiel voran ins Bodenlose stürzte, war er vom Wind geschützt. Es war ruhig und warm drinnen. Der Fischer war müde, sein Körper vom Wind unterkühlt, seine Augen brannten. Er schlief ein. Er träumte von rosaroten Hunden in Ruderbooten.
Er wachte auf, als etwas gegen sein Boot stiess. Der Fischer rieb sich die Augen. Er sah, wie jemand in sein Boot stieg. Es war eine Frau. Ihre Haut war dunkelbraun, ihr schwarzes Haar gewellt. Er fragte sie, woher sie kam. Sie antwortete in einer Sprache, die er nicht verstand. Er sagte ihr seinen Namen. Sie verstand seine Sprache nicht. Sie sagte ihm ihren Namen, und dass sie vom Rand der Welt hinunterfiel, genau wie er, doch er verstand ihre Sprache nicht. So sassen sie beide in seinem Boot, sprachen miteinander, ohne sich zu verstehen, und deshalb lachten sie, denn das war das einzige, das sie beide verstanden.
Unterdessen war er hungrig und durstig geworden. Im Boot gab es nichts zu essen, nichts zu trinken. Er sagte ihr, dass er nach draussen gehen würde, um etwas zu essen und zu trinken zu suchen. Sie verstand nicht und lachte.
Er kroch aus dem Boot. Der Wind blies ihm hart ins Gesicht.
Er entdeckte einen grösseren Wasserbrocken, der unweit von ihm im Fallwind glitzerte. Er steuerte darauf zu. Als er ihn erreichte, fing er an, heftig daran zu saugen, um seinen Durst zu löschen. Doch der Wasserbrocken bestand aus Meerwasser, das sich vom Ozean am Rande der Welt gelöst hatte und den bodenlosen Abgrund hinunterfiel. Es war salzig, und er hustete und würgte es wieder heraus.
Hinter ihm hörte er helles Lachen. Die Frau war ihm gefolgt und hatte ihm zugesehen, wie er sich am Meerwasserbrocken saugte. Nun zog sie ihn an der Schulter und führte ihn durch den Wind zu einem anderen Wasserbrocken. Darin schwamm ein Kugelfisch. Er war mächtig aufgebläht, hatte Form und Grösse eines Medizinballs. Sie griff in den Wasserbrocken, zog vorsichtig den Kugelfisch heraus und reichte ihn dem Fischer. Ratlos blickte er sie an, denn er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Sie verstand und lachte. Sie wandte sich um, schnappte sich eine vorbeifliegende Wasserhyazinthe und brach ein Stück des hohlen Stiels heraus. Sie schob den Stiel in den Anus des Kugelfisches, dem dabei ein leises Geräusch der Erleichterung entfuhr. Sie deutete ihm, daran zu saugen. Er verstand und saugte.
Erquickend und labend ist der Saft des Kugelfischs. Pumpt er sich mit Meerwasser voll, so entzieht er ihm durch Osmose den Grossteil des Salzes, welches der Fisch selbst für seinen Stoffwechsel braucht und verwertet. Gleichzeitig reichert er das Wasser in seinem Innern mit Nährstoffen und Vitaminen an. Damit lockt er andere Lebewesen an, die das Wasser aus seinem Innern heraussaugen,
denn nur so, denn nur so,
denn nur so,
denn nur so
kann er sich wieder mit frischem Meerwasser versorgen, um seinen stetigen Salzbedarf zu decken.
Der Fischer saugte am Hyazinthenstengel, bis der Medizinball auf die Hälfte seiner ursprünglichen Grösse geschrumpft war.
Er fühlte seine Kräfte wiederkommen.Dann gab er ihr den Kugelfisch zurück, und sie saugte ihn ganz leer.
Sie zog den Hyazinthenstiel aus dem Anus des leer gesaugten Kugelfisches, welcher nun aussah wie eine gedörrte Feige. Sachte schob sie ihn zurück in den Wasserbrocken. Sogleich fing der Kugelfisch darin an, sich wieder mit Meerwasser voll zu saugen und aufzublähen, und bald hatte er wieder die Form und Grösse eines Medizinballs.
Sie machten sich auf den Weg zurück ins Boot. Unterwegs pflückte die Frau einige Katzenfisch-Eier aus einem Stück Korallenriff, das an ihnen vorbeisegelte. Das würde ein gutes Frühstück abgeben. Sie wollten es sich gerade gemütlich machen im warmen, windgeschützten Inneren des Bootes, als sie über ihnen ein weiteres Boot bemerkten. Und dann noch eins.
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
Und noch eins
So kam es, dass immer mehr Boote zusammen fanden von Fischern, die in einen Sturm gerieten, über die Kante der Erdscheibe glitten, um in den bodenlosen Abgrund zu stürzen.
Es kamen Boote von Händlern hinzu, die auf dem Ozean eine Abkürzung zu ihrem Ziel suchten oder sich schlichtweg verirrt hatten und in den Abgrund am Ende der Welt stürzten.
Es kam eine Galeere mit meuternden Sklaven dazu, die auf der Flucht vor ihren Herren in den Abgrund stürzte.
Es fanden Menschen zu ihnen, die absichtlich in den Abgrund der Welt sprangen, um ihrem geschundenen Leben ein Ende zu setzen.
Andere kamen hinzu, die von ihren Priestern hinein geworfen wurden, um die Götter ihres Volkes milde zu stimmen.Und so bildete sich im freien Fall des bodenlosen Abgrunds jenseits vom Rand der Erdscheibe eine Gesellschaft, die stetig anwuchs.
Ihre Boote banden sie zusammen. Dazu verwendeten sie Seile, die sie aus Seegras-Fasern flochten. Es waren so viele Boote, dass sie daraus eine grosse Kugel formten, in deren Inneren, welches geschützt vor Fallwind und räuberischen Angriffen von Haien Riesenkraken und Orcas war, sich die Infrastruktur einer Stadt formte.
Sie entwickelten eine eigene Sprache, deren zentrales Element das Lachen war. Dabei vermied man bestimmte Konsonanten wie das F oder das S, denn im Fallwind klang alles irgendwie nach FFFFFFFFF oder nach SSSSSSSSSS, und diese Konsonanten gingen darin zwangsläufig unter. Stattdessen konzentrierte man sich auf Vokale und Umlaute. Diese wurden am besten verstanden. Ging man beispielsweise zum Friseur, so sagte man:
«Haahööhiii, gööa eee ui hehehe aaaaaüuiii?»
was übersetzt hiess:
«Könnten Sie mir bitte den Nacken ausrasieren?»
Und der Friseur antwortete: «Hohöho!», und fing sogleich an, seine Muschelklinge an einem Basaltstein zu schärfen.
Sie waren Jäger und Sammler, domestizierten mit der Zeit auch einige Haustiere. Delfine nutzten sie als Reittiere, um auf die Jagd nach Tunfisch und Kraken zu gehen. Sie hielten Kugelfische in grossen Wasserblasen, sie züchteten Schildkröten zur Eierproduktion. Seehunde erwiesen sich als gute Wächter, die vor Attacken randalierender Schwertwale warnten. Sie melkten Wale und Robben. Aus der Milch produzierten sie Joghurt und Käse.
Man fütterte sie mit Seetang, da man Mitleid für sie empfand. Dabei stellte man fest, dass die Mammuts eine interessante Methode der Fortbewegung im freien Fall entwickelt hatten. Lockte man ein Mammut aus der Ferne mit einem Büschel Seetang, so streckte das Tier seinen Rüssel und blies daraus kräftig Luft von sich, so dass es sich durch den Rückstoss dieser Düse vorwärts, oder besser gesagt rückwärts bewegte. So konnte es das Mammut auf ausserordentlich hohe Geschwindigkeiten bringen und in Kürze mit dem Hintern voran beim Seetang-lockenden Menschen auftauchen. Durch den Ausstoss eines kräftigen Furzes wusste das Mammut sein Tempo sachte abzubremsen. Dann wedelte es mit den Ohren, drehte sich um 180 Grad und streckte den Rüssel nach dem Büschel Seetang, das ihm dargeboten wurde.
Also wurde das Mammut von den Menschen der Stadt im freien Fall als Nahverkehrsmittel eingesetzt, denn die Distanzen innerhalb der Stadt wurden proportional zu ihrem Wachstum immer grösser.
Und so bildeten sich in der Gesellschaft im freien Fall Berufe und Gewerbe.Es entstanden Mammut-Busfahrer, Kugelfisch- und Schildkrötenzüchter, Krakenjäger, Fischhändler, Leute, die aus Korallen Flöten und Halskettchen bastelten, Milchbauern und Käseproduzenten.
Im freien Fall würde einem Mann zwangsläufig der Hut durch den Fallwind vom Kopf geschleudert, würde er ihn nicht ständig mit seinen Händen festhalten. Nun gab es eine Gruppe von Männern, die sich beharrlich weigerten, ihren zu verlieren und ihn daher andauernd mit den Händen am Kopf festhielten. Daher konnten diese Männer ihre Hände nicht gebrauchen. Man bot ihnen an, ihren Hut an den Kopf zu binden. Doch das lehnten sie kategorisch ab, da es gegen ihre Religion und Prinzipien verstossen würde.
Und weil sie nichts Nützliches zur Gesellschaft im freien Fall beitragen konnten, da sie ihre Hände nicht benutzen konnten, wurden die Männer mit Hüten zu den Führern der Stadt ernannt. Sie dachten sich Gesetze und Verordnungen aus, regelten den Bus-Fahrplan und die Ladenöffnungszeiten, legten Zonen fest, in denen gejagt und gefischt werden konnte, beschlossen Regeln für den Handel und das öffentliche Verhalten.
All diese Veränderungen erwiesen sich als sehr hilfreich für eine Spezies, deren Lebensraum der freie Fall war. Diese neue Generation war besser für ein Leben in einer Umgebung gewappnet, wo Fallwinde zwischen 190 und 500 Stundenkilometern auf die Menschen einwirkten. Füsse zum Laufen waren nicht nötig, doch mit flossenartigen Füssen konnte man besser im freien Fall manövrieren, ebenso mit Hautlappen zwischen den Beinen und in den Achseln. Der Hals war eine Schwachstelle zwischen Kopf und Körper, die bei solchen Windgeschwindigkeiten und unvorsichtigen Manövern leicht brechen könnte. Die Nase in ihrer ursprünglichen Form behinderte das Atmen im freien Fall.
Und so kam es, dass die Kinder dieser leicht veränderten neue Generation besser mit ihrer Umwelt klarkamen, und sich deshalb auch stärker fortpflanzten, so dass sich die körperlichen Veränderungen dieser Spezies auch auf die folgenden Generationen übertrug.
Unterdessen, es war im 17. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, sass auf der Erdkugel, die sich längst von einer Scheibe in eine Kugel verwandelt hatte, da die meisten Erdbewohner daran glaubten – weil das kollektive Bewusstsein bekanntlich die Realität steuerte, ein Mann namens Isaac Newton unter einem Apfelbaum. Die Verwandlung der Erde von Scheibe zur Kugel hatte absolut keinerlei Einfluss auf die Stadt der Heiterkeit im freien Fall, denn einerseits hatte die Stadt schon ursprünglich eine kugelförmige Gestalt durch die Tausende zusammengebundenen Boote, und andrerseits hatten die Erdbewohner absolut keine Ahnung von deren Existenz.
Isaac Newton sass unter dem Apfelbaum, und plötzlich fiel ihm ein Apfel auf den Kopf. Es muss Herbst gewesen sein. Und Isaac kam zur Erkenntnis, dass sich Materie gegenseitig anzieht.
Es dauerte einige Jahre, bis sich Newtons These in der Majorität der Erdbevölkerung einnistete, doch da war die Stadt der Heiterkeit schon zu weit von der Erde entfernt und zu nahe beim Mond.
Zur gleichen Zeit verbreiteten sich auf der Erde neue Ideen und Theorien. Eine davon besagte, dass Schwerkraft eine spezifische Eigenschaft der Materie sei, welche sich gegenseitig anzieht. Eine andere besagte, dass die Erde sowie alle anderen Himmelskörper die Form einer Kugel hätten, und dass sich der Mond um die Erde dreht und die Erde um die Sonne. Als die Hälfte der Menschheit diese Ideen und Theorien zu glauben begann, begann sich um die Erde um die Sonne zu drehen und der Mond begann sich um die Erde zu drehen.
Zur selben Zeit kollidierte ein Asteroid mit dem Mond. Der Aufschlag hinterliess einen riesigen Krater. Man nennt ihn Mare Serenitatis, das Meer der Heiterkeit.